Hochzeitsfotografin. Ebenfalls widme ich mich der Porträt-, Reise- und künstlerischen Fotografie: www.minaesfandiari.com.

Meine Liason mit dem Licht begann so ungefähr mit 10 Jahren, als ich meinem Vater bei einem Wanderurlaub in Österreich seine Spiegelreflexkamera abluchste und meine ersten – ich gebe es zu – vielleicht nicht ganz scharfen Aufnahmen von Kühen machte. Einige Jahre später probierte ich mich auf einer Sommerfreizeit das erste Mal in der analogen Dunkelkammer. Die Faszination für die magisch auf dem Papier erscheinenden Bilder zog sich auch durch meine Waldorfschul-Oberstufenzeit, in der ich mein fotografisches Interesse für Menschen und echte Momente entdeckte. Es ist erstaunlich, wie früh – im Blick zurück – klar war, dass das Gestalten mit Licht und Komposition meine Leidenschaft ist, die ich letztendlich auch zum Beruf machen sollte: Ich studierte Fotodesign an der Hochschule München mit dem Schwerpunkt experimentelle und journalistische Fotografie. In meinem Alltag kann ich mein visuell-komponierendes Auge schwer abschalten – alles, was meine Netzhaut trifft, scheint mir eine flirrende Komposition aus Form, Farbe und Licht, die in einem Bild geordnet werden will.

Als Kind der 80er verschwimmen für mich die Grenzen zwischen digital und analog – so arbeite ich heutzutage zwar ausschließlich digital, jedoch komme ich nicht umhin, den Look meiner Bilder eher einen analogen Stil zu verpassen, weil mir die übergeschärften, künstlichen Bilder nichts geben. Es darf also immer gerne ein bisschen Unschärfe oder Korn da sein. Das wahrlose Aufblitzen von Situationen macht für mich oft eher den Moment kaputt, als dass er etwas von der echten Atmosphäre einfängt. Meine Bearbeitung beschränkt sich außerdem meist auf die dynamische Lichtführung und nicht darauf, Menschen z.B, dünner zu modellieren oder Falten wegzuretuschieren.

Hinter meiner Arbeitsweise steckt auch der Minimalismus, nach welchem ich mein Leben allgemein versuche zu leben. Ich überlade ungern Bilder, sondern fokussiere auf das Wesentliche – die Stimmung. Was ich außerdem mag: Draußen und in Bewegung sein, Eichhörnchen beobachten, Tageslicht, Radreisen, Bouldern, Yoga, Neues vom Leben lernen, Teetrinken, der Geruch von frisch gemahlenem und aufgebrühtem Kaffee, Katzenschnurren, Zimt (ich komme aus der Heimatstadt der Franzbrötchen – was habt ihr erwartet?!), DIY Kosmetik, auf das Meer starren, Barfuß durch warmen Sand laufen, der erste Lichtstahl am frühen Morgen, die tiefe Nacht. „Out of time“ von Blur. Die Ordnung im Chaos finden. Vor mich hin singen. Menschen und Kultur des Iran fotografisch ergründen (z.B. im National Geographic-Bildband „Iran – Tausend und ein Widerspruch“) oder auch mein eigenes Land erkunden – mit dem laufenden Projekt „Von B nach B – Fotografische Begegnungen am Radweg Deutsche Einheit“.

Eines der Dinge, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde: Definitv eine Kokospalme (wenn die nicht schon zufällig da steht).